Der "Ruhrpott"

Unser Ruhrgebiet

Das Ruhrgebiet (umgangssprachlich auch Ruhrpott oder nur Pott genannt) ist mit rund 5,1 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 4.439 Quadratkilometern der größte Ballungsraum Deutschlands und der fünftgrößte Europas. Namensgebend für diese dicht besiedelte zentrale nordrhein-westfälische Region ist der am südlichen Rand verlaufende Fluss Ruhr. Mit seinem ebenfalls dicht besiedelten Umland und den Ballungsräumen an der Rheinschiene, die weit in die Kölner Bucht reichen, bildet es die Metropolregion Rhein-Ruhr, in der auf einem Gebiet von über 7.100 Quadratkilometern etwa zehn Millionen Menschen leben. Sie ist der zentrale Teil der europäischen Megaregion „Blaue Banane“. Pläne zur Bildung einer Metropole Ruhr werden oft unter dem Begriff Ruhrstadt zusammengefasst. Das Ruhrgebiet war im Jahr 2010 unter der Kurzbezeichnung RUHR.2010 (neben Pécs/Ungarn und Istanbul) Kulturhauptstadt Europas.

Die Städte und Kreise des Ruhrgebiets gehören den Landesteilen Rheinland und Westfalen-Lippe an. Das Ruhrgebiet wird im Wesentlichen von mehreren zusammengewachsenen Großstädten gebildet. Von den Ansiedlungen am mittleren Niederrhein geht die Städtelandschaft nach Osten nahtlos in den Rhein-Ruhr-Raum und nach Süden in die Rheinschiene über. Die Oberzentren und Kernstädte des Ruhrgebiets Duisburg, Essen, Bochum und Dortmund entstanden bereits im Mittelalter entlang des westfälischen Hellwegs und erreichten ihre heutige Struktur mit der Industrialisierung und dem Bergbau im 19. und 20. Jahrhundert. Das fünfte Oberzentrum Hagen entstand erst im 18. Jahrhundert. 

Hasse, bisse, kannse: Dem Ruhrpott seine Sprache

Linguistisch gesehen ist die Sprache im Ruhrgebiet keinen Dialekt. Die plattdeutschen Dialekte sind im Ruhrpot seit langem ausgestorben. Doch Teile davon leben auch heute noch im normalen (Sprach-) Miteinander immer noch weiter. Wir Ruhrpottler legen jedoch weniger Wert auf die sprachwissenschaftlichen Hintergründe, denn "Dat is kein Dialekt, dat hat wat mittn Herz zu tun". Hier ein paar typische Sprüche ausm Pott:

Watn Heiopei (Was für ein Chaos)
Komm ma bei der Oma bei (Komm mal zur Oma)
Watt ne Plörre (Was für ein ungenießbares Getränk)
Tu mal den Mottek holen (Hole mal bitte den Hammer)
Watt machn denn de Blagen? (Wie geht es den Kindern)
Na, wat macht dein Ollen? (Na, wie geht es Deinem Mann)
Da kippse ausse Latschen (Überrascht sein wegen etwas oder einfach nur ein Bier zu viel)
Hömma gleich is Schicht im Schacht (Etwas übertreiben, gleich ist aber Schluss)
Samma, hasse als Blach zu nah anne Mauer geschaukelt oder wat? (Hattest Du eine schwere Kindheit?)
Mein lieber Scholli (Erstaunen, Bewunderung oder auch Erleichterung)
Wat Mutt dat Mutt (Was sein muss, muss sein)
Finger Wech (Nicht anfassen)
Komma inne Pötte (Beeile Dich mal ein bisschen)

Kleines Pott-Wörterbuch...

Aparillo: Bezeichnung für einen großen Gegenstand

abdampfen: weggehen, sich entfernen, abhauen

bedröppelt: traurig, niedergeschlagen

belatschern: jemanden überreden, auf jemanden einreden

beömmeln: über etwas kichern, lachen

betuppen: betrügen, übers Ohr hauen

Bömsken: Bonbon

Bütterken: Butterbrot

dalli: schnell, hurtig 

Dämlack: dumme Person

Dingens: Ersatzbegriff für ein Wort, dass einem im Moment nicht einfällt

Döneken: lustige Geschichte oder Äußerung

Fiesematenten: Unsinn, dummes Zeug 

Firlefanz: Tand, wertloses Zeug oder auch Unsinn

Furzknoten: Ausdruck für ein kleines Kind oder kleinen Menschen

Gedöns: Kram, umständliche Handlungsweise

Geschlönze: Chaos, Durcheinander

Hackenporsche: Einkaufstrolley

Hä?: Wie bitte?

Hömma: Hör bitte einmal zu

ipschig: nett, süß anzusehen 

jankern: jammern 

Jau: Ja, Ausdruck der Zustimmung

Kabuff: kleine Kammer, winziger Raum, Schuppen

kackendreist: unverschämt

Kawenzmann: Bezeichnung für ein großes Stück Gestein/Kohle im Bergbau; kann aber auch eine "fülligere" Person meinen

Kusselkopp: Purzelbaum

Lappen: Führerschein, oder herablassend für einen dünnen Menschen

larifari: etwas ohne Lust oder Motivation tun

Macker: Bezeichnung für einen Mann, der sich aufspielt

Malässe: Schwierigkeiten, Unannehmlichkeiten

nölen: meckern, nörgeln

Nuckelpinne: langsames Auto

ölen: stark schwitzen

Ömmes: Bezeichnung für einen großen Gegenstand, oder Freund / Ehemann, manchmal auch irgendeine Person

Palawer: Ärger oder endloses Gespräch

palawern: diskutieren

Puckimänneken: kleine Flasche Schnaps

Quanten: Füße

Racker: Kind

rumeiern: drum herum Gerede

rumklamüsern: basteln, ziellos werkeln

rumschawenzeln: umgarnen, umherschleichen

Sach ma: Sag mal

Schabracke: unansehnliche Frau

Schisselameng: wertloses, unnützes Zeug

Schmachtlappen: schmachtender Liebhaber

tafeln: jemanden schlagen

Unnerbuchse: Unterhose

Vadda: Vater

veräppeln: jemanden auf den Arm nehmen

verdorri nomma: ärgerlicher Ausruf „Verdammt nochmal“

wacker: schnell, hurtig, eilig

Wat?: Wie bitte? Was?

Zappelbunker: Diskothek

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.